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Elementar

ein Leben in Texten und Briefen
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Kaser, Norbert C.
Verfasserangabe: N.C. Kaser ; ausgewählt von Raoul Schrott
Jahr: [2007]
Mediengruppe: B.Bell.Erw/L.narr.ad
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Zweigstelle: BBZ Bruneck Standorte: Kase Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Die Zeit, da Norbert Conrad Kaser von falscher Seite post mortem kanonisiert wurde, und "die Legende, die sich seiner bemächtigt hat, eine wahre Hagiographie des Haders, die komplementäre Kehrseite der Liturgie der 'Heimatliteratur'", sind Vergangenheit. Claudio Magris, der heuer am Literatur-Nobelpreis vorbeigemunkelt wurde, hat solches noch 1997 in seinem Essayband "Microcosmi" (dt. 1999) empfunden. Wie literarischer Hader als gut inszenierter literarischer Skandal funktioniert, konnte man unmittelbar im Jahr darauf verfolgen, als Michel Houellebecqs "Elementarteilchen" ganz Paris erregten, und später auch noch halb Europa. Bei Kaser schlugen die Wellen der Provokation nie so hoh, dass sie über den Brunecker, den Flaaser oder Wiener Horizont ausgeufert wären. Ich vermute, weil ihr Grund eine unkontrollierte Hitze war, die sich von Houellebecqs kalkulierter Kälte ursächlich unterscheidet. Immer schon nahm man aber Kasers Dichterqualitäten wahr, was eine Sache der Wenigen sein mochte, aber das soll vorkommen. Und so geschieht es, dass heutigen Tages, zur Zeit der Frankfurter Buchmesse, Benedikt Erenz, Feuilletonist bei DER ZEIT, Raoul Schrotts Reader "Elementar" begrüßt, einen Reader, der "dazu einlädt, Kaser wieder oder neu zu lesen". Fand sich der "stille Wilde" (Erenz) noch nicht im Neuen Conrady, dem "großen deutschen Gedichtbuch", aus dem Wendejahr 2000 vertreten, sieben Jahre später, in "Reclams großem Buch der deutschen Gedichte", das bis ins 21. Jahrhundert reicht, ist er drin. Das ist nun keiner sentimentalen Dichter-Renaissance, sondern der Qualität von Kasers Lyrik geschuldet, die Stilwandel mit einiger Rasanz vornimmt, aber stets der (Sprach-)Spannung verpflichtet bleibt, der "lieben, guten Spannung". Die Person selbst, die in Raoul Schrotts Auswahl zu Wort kommt, ist kein Dichterklischee mehr. Kasers Briefe sind ja nicht bloß von autobiografischem Wert, sondern Zeitdokumente, die erstaunen machen, wie weitläufig das Netz dieses Provinzmenschen bei aller "eingeklemmten" Innerlichkeit doch war. Und bei all dem, was man hier an Leben liest, denkt man: Was wäre wohl noch alles gekommen, wenn ... Ein leider absurder Gedanke. (Forschungsinstitut Brenner-Archiv/Bernhard Sandbichler/www.biblio.at)

Details

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Verlag: Haymon
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 73 Südtirol schreibt
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Biografie, Tirolensie
ISBN: 978-3-85218-532-3
Beschreibung: 176 Seiten
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Sprache: deutsch